2-tone ist bzw. war ein britisches ein Plattenlabel. Mit ihm
begann die
so genannte zweite Ska-Welle. In England wird Ska, der nicht aus
Jamaika kommt bis heute 2-tone genannt um den
ende der siebziger Jahre entwickelten modernen Mix aus altem
Jamaikanischem Ska mit Punkrock zu klassifizieren und nicht mit
dessen
jamaikanischen Wurzeln zu verwechseln.
Jerry Dammers (wirklicher Name "Gerald Danki) produzierte im März
1979 unter dem Namen The
Specials die in Eigenregie aufgenommene Single Gangsters (auf der
Rückseite ist die ebenfalls legendäre 2-tone Band "The
Selecter" mit der Sängerin
Pauline Black), eine Neuauflage des guten alten Ska.
Gründungsmitglieder der Specials waren neben Jerry Dammers der
Sänger Terry Hall, Horace, Neville Staples, Roddy Radiation,
Lynval Golding sowie Brad am Schlagzeug. Da die Schallplatte
unter dem von Jerry gegründeten Label 2-Tone erschien, hieß
die Musik, die Hitparaden stürmte, in Großbritannien
"2-tone" oder auch "two tone". So entstand die zweite Welle des
Ska. Es
war der alte jamaikanische Offbeat, den Engländer und die
Nachfahren der jamaikanischen Einwanderer mit Einflüssen des Punk
und anderer moderner Musikrichtungen mischten.
Bereits auf dieser ersten 2tone Single wurde das schwarz-weiße
Schachbrett Muster verwandt, was ebenso wie der
Name
"2tone" auf die erfolgreiche Verbindung und Zusammenarbeit von
Schwarzen und Weißen hindeuten soll. Selbstverständlich
bestanden die Meisten 2-tone Bands aus weißen und schwarzen
Musikern. Mit dem Namen 2-tone und dem schwarz-weißen
Schachbrett-Muster, das bis heute für Ska Musik aller Arten steht
setzten die schwarz-weißen Engländer ein Zeichen gegen
aufsteigenden Rassismus, der sich aufgrund der hohen
Arbeitlosigkeit in
Großbritannien ausbreitete.
Ich denke mir, dass Ska Musik neben dem lustigen und positiven
Sound
schon immer eine soziale, wenn nicht sogar politische Komponente
hatte.
Während die ersten jamaikanischen Ska Bands neben belanglosen
Texten und Liedern über zwischenmenschliche Beziehungen auch
über Gettos, soziale Ungerechtigkeiten, tägliche Gewalt und
übertrieben strenge Richter sangen, wurden durch die meisten
2-tone Ska Bands ebenso Signale gegen Rasissmus gesetzt ohne dies
(wie
die heutigen Bands) direkt herauszuschreien. Nachteilig ist bei
hintergründigen Kampanien gegen Rasissmus und Gewalt nur, dass so
manch einer die Botschaften nicht versteht, während allerdings das
direkte
herausschreien von politischen Parolen zuweil auch nerven kann.
Besonders nervig finde ich es wenn linksradikale Organisationen
bei
links-nationalistischen baskischen Ska Bands ihre Stände
aufstellen müssen.
Zeitgleich mit der Ausbreitung des Punkrocks und des neuen 2-tone
Ska
kam es auch zu einer Neuauflage von Skinheads, Mod und Rudeboys,
die
anfangs ebenso wie Punk noch eher unpolitisch waren.
Die wichtigsten Bands der 2-tone-Ära sind beziehungsweise waren:
* The Specials
* Madness
* The
Selecter
* Bad Manners
* The Beat
Die dritte Welle des Ska begann Ende der achtziger Jahre und hält
noch immer an. Leider - oder zum Glück - kam die dritte Welle in
Europa nicht über einen festen Bestandteil der Independent-Szene
hinaus. Im Gegensatz zu den ersten beiden Wellen lassen sich weder
der
Ursprung noch das Zentrum lokalisieren, da die dritte Welle auf
der
ganzen Welt gleichzeitig begann. Es gibt Ska Bands in allen Ecken
der
Erde. Ebenso kann man sagen, dass auch die Einflüsse aus allen
Musikrichtungen kommen. Von Folk, Polka, Salsa, Cumbia, Punk, Pop
bis
hin zu Kletschmer-Musik wird inzwischen fast jede Musikrichtung
mit Ska
vermengt.
Auch einige der ersten jamaikanischen Bands spielen immer noch. So
treten die Skatalites einschließlich Doreen Shaffer seit Mitte
der neunziger Jahre wieder regelmäßig in Europa und auf
anderen Kontinenten auf. Sie haben sich natürlich durch
jüngere Musiker verstärken lassen.
Laurel Aitken trat beispielsweise jedes Jahr mit einer anderen
jungen
Ska-Gruppe auf und betont dabei immer, dass es seine letzte Tour
sei.
Nachdem sich sein Gesundheitszustand erheblich verschlechtert hat
wird
Laurel Aitken wohl ab 2005 nicht mehr auftreten. Leider ist Laurel
Aitken - The Godfather Of Ska(Der Pate des Ska) am 17.Juli 2005 um
8:00
Uhr morgens an einem Herzinfarkt im Glenfield Hospital, Leicester,
England gestorben.
Mehr über Laurel Aitken, den Godfather
Of Ska gibt`s hier...
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